Auf der anderen Seite könnte ich eine solche Regelung nicht mit meinen ästhetischen Ansprüchen vereinbaren. Wenn ich mir die behördlichen Websites anschaue, dann fühle ich mich gleich an alte Zeiten erinnert auch wenn ich weiß, dass diese Websites intern auf dem neuesten Stand sind.
Das muss aber IMHO nicht zwangsläufig so sein.
Die Designer müssen wahrschienlich nur einfach noch dazu lernen. Die meisten kennen sich ja wohl nur mit Print-Layout aus.
Außerdem ist der erste Schritt zur Barrierefreiheit valides und semantisch korrektes HTML, wird doch CSS fast vollständig von Vorlesebrowsern ignoriert.
Schwierig sind da diejenigen, die noch sehen, aber große Schriften brauchen und sowas. Aber da muss man auch mal zugeben, dass ab einer bestimmten Schriftgröße kein ansehnliches Layout mehr mithalten kann, irgendwann sieht jede Site besch*eiden aus.
Und das zweite von Dir verlinkte Design sollte IMHO problemlos auch mit allen Schriftvergrößerungen funktionieren, bei den anderen beiden kann man aber sicher auch was machen!
Ich glaube eher, dass sich damit kein professioneller Designer zufrieden geben wird nur auf websichere Farben zu setzen, geschweige denn seine Layouts nicht pixelgenau zu machen sondern diese skalierbar zu halten.
Das ist ja jetzt schon der Fall. Erklärt man einem Print-Designer wie das WWW funktioniert, wird er idR ziemlich böse und unterstellt einem unterschwellig, man habe doch keine Ahnung. Aber das sind eben professionelle Print-Designer aber in Sachen WWW blutige Anfänger. Da ist ein himmelweiter Unterschied und den akzeptieren die gelernten Designer immer noch nicht.
Und ganz ehrlich - Ich gehöre zu denjenigen die mindestens für 1024x768 und in Ausnahmefällen für 800x600 optimieren, ihre Layouts immer zentriert halten, pixelgenau arbeiten und websichere Farben für nen Fliegenschiss halten.
Da läuft mir ein kalter Schauer den Rücken runter, ehrlich.
Da wünscht man sich, solche Leute könnten mal einen Tag Blindheit oder große Sehschwäche "ausleihen" um zu sehen, was diese Designer den Betroffenen mit sowas antun.
Vielleicht würden dann einige umdenken.
Eher würde ich darauf warten dass die Medizin einen Weg findet, dass Blinde wieder sehen können, Taube wieder hören können und Menschen mit körperlichen / neurologischen Behinderungen wieder normal leben können. Das halte ich für westenlich wichtiger, als den Websitebastlern derarige Regelungen aufzulegen.
Finde ich sehr kurzsichtig und rücksichtslos diese Einstellung.
Ich finde das sehr schwer größen in relativen Maßen anzugeben, weil dadurch die ganze website sich überlagert, die Schrift raus rutscht oder andrere Sachen.
Nur, wenn man es nicht konsequent durchzieht.
Aber der erste Schritt zur Barrierefreiheit ist ja auch der HTML-Code, nicht das Design, das bei Vorlesebrowsern nicht zum Tragen kommt.
Ich meine mir tuen die Leute mit eine Sehbbehinderung leid und das ist ja auch lieb gemeint, aber wegen ein paar Leuten kann man doch keine so blöde Regelung machen. Die die ein oder andre Seite versaut.
Wegen ein paar Leuten fahren hier im Großraum nur noch Niederflurbusse. Wegen ein paar Leuten machen Ampeln Geräusche. Wegen ein paar Leuten gibt es Gesetze.
Ihr müsst einfach mal überlegen, dass dass behinderte Menschen vom normalen Leben enorm ausgegrenzt sind. Sie werden blöd angestarrt, gehänselt, können nicht so wie andere. Rollstuhlfahrer können nicht springen oder klettern, keine Treppen steigen. Blinde begeben sich auf der Straße regelmäßig in Lebensgefahr. Behinderte Menschen können nicht im gleichen Maße wie andere ein sotiales Umfeld aufbauen. Freunde finden sie schwerer, werden nicht akzeptiert. Sind ja nur "ein paar Leute".
Überlegt doch mal, was das WWW für unsere behinderten Mitmenschen bedeutet! Ihr nutzt Chatrooms als Spielplatz, diese Menschen können in sowas endlich ein ganz normales Leben führen, wie nicht behinderte Menschen auch. In Chats fragt niemand nach Behinderungen, da sind erstmal alle gleich. Blinde können auf einmal lesen, denn das WWW bietet ja alles Mögliche.
Aber das alles funktioniert nur, wenn ihnen die technische Grundlage geschaffen wird. Und das heißt barrierefreie Seiten. Nachdem die Technik da ist und zumindest valider und semantisch korrekter HTML-Code keine Hexerei ist, ist es eigentlich die Pflicht eines jeden Menschen auf der Welt, diese Techniken auch zu nutzen und nicht durch Uneinsichtigkeit den Menschen, die darauf angewiesen sind, Möglichkeiten vorzuenthalten! Und das meist noch aufgrund von Dingen (Design) die manche (Blinde) sowieso nicht sehen können!
Im "Real Life" wird soviel über Rassenhass, Ausländerfeindlichkieit und Behindertenfeindlichkeit geredet und jeder findet es schlecht, dass es solche Menschen gibt. Aber im WWW spielt das auf einmal alles keine Rolle mehr. Design ist wichtiger als Völkererständigung und Gleichberechtigung. Ist das nicht eher eine ziemlich verlogene Gesellschaft?
Hier hat jeder Webmaster die Möglichkeit, seinen Beitrag zur Hilfe anderer zu leisten und das noch in einem Medium, mit einer Arbeit, die ihm wahrscheinlich Spaß macht. Nie war es so einfach, bedürftigen Menschen so bequem zu helfen.
Nachdenkliche Grüße,
-Efchen