Porscheman schrieb:
Naja es gibt solche und solche SEO's. Gute sind sich sehr wohl darüber im klaren das einfach qualitativ hochwertiger Content her muss. Aber das reicht ja leider oft nicht aus dewegen die "Wortspielereien". VIelleicht ändert sich ja jetzt nach dem Penguin Update etwas.
Ich sehe ein, dass das Definitionssache sein
kann, wie du jemanden nennst, der entsprechende Beratung/Optimierung durchführt. Für mich ist „SEO“ aber mittlerweile ein verbrannter Begriff, der praktisch ausschließlich die
„black hat“-Techniken bezeichnet.
Das mache ich persönlich auch daran fest, dass ich Optimierungen, die die semantische Auszeichnung oder die Formulierung und Verteilung des Inhalts betreffen, nicht als SEO ansehe, sondern als Bestandteil einer guten Seitenkonzeption. Das hat mit den Suchmaschinen nichts zu tun, dass ich möchte, dass Besucher meiner Seite die bestmögliche inhaltliche Qualität auf die barriereärmste Art und Weise präsentiert bekommen.
Barrierefreiheit bedeutet dann übrigens auch, dass die Seite von Suchmaschinen gut ausgelesen werden kann. Semantik bedeutet, dass die Suchmaschinen – genau wie ein Browser – wissen, was ein Element im Quellcode verkörpert.
Suchmaschinen sind lediglich Clients die gewisse Bestandteile des HTML-Standards nutzen. Es ist wirklich so einfach.
SEO-Leute schalten sich dann gerne dazwischen und sagen: Der Einsatz von Standards hat nichts mit Barrierefreiheit oder so zu tun, das ist einzig und allein SEO.
Sie brauchen diese Sicht der Dinge, damit ihre kleine Blase nicht platzt, aber inhaltlich ist das ganz großer Unsinn. Barrierefreies und standardkonformes Webdesign wird nicht nur für die Suchmaschinen gemacht, es wird für
alle Clients gemacht. Da die Suchmaschinen zur Gruppe aller Clients gehören, betrifft es
logischerweise auch sie. Das ist aber
Folge von und nicht
Ursache für entsprechendes Design. Wer dabei Ursache und Wirkung verkehrt, hat entweder Webstandards nicht verstanden oder spiegelt mit voller Absicht falsche Tatsachen vor.
Als kleines Fazit: Es gibt vielleicht drei Aspekte, die relevant sind: guter Inhalt, semantische und standardkonforme Auszeichnung sowie Anzahl der Rückverlinkungen.
Die beiden ersten Aspekte umfassen „Optimierungen“, die auch vorgenommen werden sollten, wenn es keine Suchmaschinen gäbe. Für mich ist das Bestandteil handwerklich ordentlichen Webdesigns. Der dritte Aspekt ist ein Designfehler der Suchmaschinen.
Zum dritten Aspekt noch kurz: Ich habe hier vor anderthalb Jahren oder so mal eine Diskussion über nofollow-Links geführt.
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http://www.html.de/html-und-xhtml/36664-html-text-tool.html (im Rahmen dieses Threads)
Meine These dazu war mehr oder weniger: Wenn Leute inhaltlich absolut relevante Verlinkungen (etwa ein direkter Hinweis auf eine Seite in einem selbst verfassten Blogeintrag) künstlich als nofollow kennzeichnen, um „page juice“ auf ihrer Domain zu behalten, dann können wir das Web, das auf Verlinkung basiert aber leider auch auf der Willkür von Suchmaschinen, dichtmachen.
Der Witz ist: Jemand erhöht meinetwegen die Qualität des eigenen Angebots durch Zitate von und Hinweise auf meine Seite. Er kennzeichnet die Links aber als nofollow, sodass ich dadurch aus Suchmaschinensicht keinen Gewinn habe. Was mache ich, wenn ich umgekehrt Einträge der ersten Seite zitiere und verlinke? Wenn ich nicht nofollow setze, schade ich mir doppelt, wenn ich nofollow setze, schaden wir uns beide gegenseitig einfach. Wenn wir beide auf nofollow verzichten würden (also gewissermaßen kein „SEO“ betreiben würden), würden wir beide gewinnen. Weil aber aller Welt eingeredet wird, man müsse „cleverer“ sein, wird gerne nofollow gesetzt, weil ein Vorteil besteht, wenn andere Seiten „so dumm“ sind, es nicht zu tun.
Das ist insgesamt eine Problematik, die überhaupt nicht existiert. Sie existiert nur, weil SEO-Leute rücksichtslos ihre kleinen Tricks machen und weil es Suchmaschinen für clever halten, die Anzahl an „follow“-Links hoch zu bewerten.