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Puuh, sehr schwer. Ein solcher Staat, der ausschließlich (wenn ich dich richtig verstanden habe) durch Volksabstimmungen regiert wird, ist nicht nur nicht umsetzbar; sinnvoll wäre es auch nicht. Heute beschwert man sich schon darüber, wie lange teilweise einzelne gesetzesvorschläge bis zur Umsetzung brauchen. Stell dir mal vor, dass wir jetzt jedes Mal eine komplette Volksabstimmung ansetzen. Erstens wären das viel zu viele Kosten und zweitens würde das auf Dauer die Politikmüdigkeit des Volkes fördern. Wer hat schon Lust, alle zwei Tage für irgendeinen unwichtigen Wisch zur Wahlkabine zu latschen?
Internetabstimmungen halte ich persönlich auch für nicht sehr sinnvoll. Mal ganz abgesehen von den Sicherheitsrisiken besteht auch das Problem, dass in dem Fall jeder Hinz und Kunz ohne auch nur den geringsten Ansatz von Vorkenntnissen mit eienm Klick bei einem Gesetz mitentscheiden kann. Ist ja auch ganz einfach: Eben auf die Seite gehen, anklicken und fertig. Um mal ein ganz einfaches Beispiel zu nennen: Zur Abstimmung steht eine Steuersenkung. Ich behaupte mal, dass mindestens 80% sofort für ja stimmen würden, ohne darüber nachzudenken, dass das Geld dann eventuell in sozialen Bereichen oder wo auch immer fehlt und das im Etat einfach nicht drin ist.
Aaaber (um mal ein abschließendes persönliches Fazit abzugeben): Ich gebe dir vollkommen Recht, dass wir in unserer sogenannten Demokratie viel mehr plebiszitische Elemente brauchen, allerdings sollte man das in Grenzen einsetzen. Ich finde, dass Volksabstimmungen erstens nur bei wirklich wichtigen und folgenreichen Entscheidungen eingesetzt werden sollten wie z. B. der Einführung des Euros, Beitritt zur EU oder Einführung von Ganztagsschulen. Zweitens wäre es mir wichtig, ein gewisses Level von Vorbildung zum jeweiligen Gesetzesvorschlag vorauszusetzen. Wie das praktisch aussehen soll, kann ich nicht sagen; eventuell mit Hilfe der Medien, wobei das auch problematisch ist.
Herzlichen Glückwunsch an die Leute, die bis zum Ende gekommen sind
MfG Icy
